Der Begriff „Sex“ hat im Deutschen eine sehr kurze Geschichte. Er stammt von den Römern und kam dabei über den romanischen und angelsächsischen Sprachgebrauch erst im 20. Jahrhundert nach Deutschland.
Durch den Gebrauch des neuen Worts entstanden zunächst Verwirrungen, Irrungen und künstliche Gegensätze, wie beispielsweise „Sex oder Liebe“ als Dualismus. Im Rahmen der Gehirnforschung wurde bewiesen, dass sich „Sex“ und „Liebe“ weder begrifflich noch praktisch wirklich eindeutig trennen lassen. Sex ist demnach weder das Gegenteil der Liebe noch die „andere Seite der Medaille“. Vielmehr beinhaltet Sex auch Elemente der Liebe. Man kann sagen: kein Sex ohne Elemente dessen, was wir ansonsten als Liebe bezeichnen. Liebe hingegen kann verschiedene Annäherungen zum Begriff „Sex“ haben oder auch nicht.
Halten wir drei Punkte fest:
- Das Gehirn hat von Natur aus mehrere Möglichkeiten, Begierde, Lust, Verliebtheit und Verbundenheit hervorzurufen.
- Verliebtheit (Geilheit, Lust, Sinnlichkeit) kann allerdings in wenigen Millisekunden erzeugt werden.
- Ob Sex ohne Liebe funktioniert oder nicht, ist eine Frage der Definition der Begriffe und der persönlichen Sichtweise.
Es ist daher unseriös, Sex eine negative Wortbedeutung zuzumessen.
Zu diesem Auszug ist der vollständige Artikel verfügbar. Bild: Nach einer Illustration “Die Hochzeitsreise”, gegen 1900.