Jahrelang haben angebliche „Experten“ für Beziehungen und Partnerschaften behauptet, dass sie mit dem Fünf-Faktoren-Modell Gemeinsamkeiten feststellen könnten. Heute glaubt dies kaum noch jemand – denn das Modell wurde nicht für Liebesbeziehungen, sinnlichen Partnerschaften und Ehen entwickelt. Es scheint so, als hätte man sich einfach bei den Persönlichkeitsmerkmalen der „Big Five“ bedient, um vorzutäuschen, dass es sich um eine „gesicherte Erkenntnis“ handelt.
Manche Merkmale kommen in Psycho-Tests gar nicht vor
In der Annahme steckt ein Fehler: Man kann zwar messen, welche Persönlichkeitsmerkmale in den beiden Personen stecken, die untersucht werden sollen. Man weiß aber nicht, wie sich diese Eigenschaften im Lebens- und Liebesalltag auswirken und wie sich dort weiterentwickeln. Zudem reichen die Annahmen des „Big-Five-Modell“ bei Weitem nicht aus, um Persönlichkeitsmerkmale zu untersuchen, die von Gefühlen gesteuert werden. Wegen der Besonderheiten in der Beurteilung von Gefühlen wird dies mit großer Wahrscheinlichkeit niemals mit solchen Tests möglich sein.
Schon vor vielen Jahren gab es Gerüchte, dass in Wahrheit gar nicht die Psychofaktoren, sondern eher die früheren, jetzigen und zukünftigen Lebensumstände die entscheidende Rolle spielen würden. Inzwischen wurden diese von einigen Psychologinnen/ Psychologen bestätigt.
Wer sicher gehen will, dass die Partnerin/der Partner in Körper, Geist und Gefühl „passend“ ist, wird also nicht umhinkommen, dies in der Realität zu erproben.