Zur Partnersuche gehört in jedem Fall der Wille, sich wirklich zu binden und die Gewissheit, dass man viele Jahre miteinander eine schöne Zeit verbringen kann. Kurz: Partnersuche ist immer ein Projekt, das auf die Zukunft hinzielt. Und dies sogar, wenn die Partnerschaft keine 50 Jahre hält – oder man bereits in einem Alter ist, in dem es sehr unwahrscheinlich wird, dass sie noch 50 Jahre halten kann.
Die gängige Unsitte besteht darin, nicht auf die Zukunft hin zu planen, sondern zu hoffen, dass uns die Zukunft jemanden ins Haus weht, der/die das „Beste auf dem Markt“ darstellt. Ein Produkt der Menschheit, dessen „Design“ genau auf die jeweils Suchenden „zugeschnitten“ ist.
Diesen Bullshit kann man überall lesen. Und weil er nicht funktioniert, haben sich clevere Geschäftemacher etwas ausgedacht. Nämlich dies:
- Wenn es jetzt nicht klappt, dann musst du nur (etwas kaufen, was ich anbiete, bitte hier einsetzen) und dann wirst du den Erfolg haben, den du dir immer gewünscht hast. Besser kleiden, abnehmen, mehr Sport treiben und so weiter sind die Ratschläge aus Muttis Küche. Etwas Neues aus der Persönlichkeit herauszuquetschen, was dort im Verborgenen lungert, ist die Psychoversion.
Warum dies alles Bullshit ist? Weil nicht genau geklärt wurde, was du wirklich ändern könntest. Und weil der Markt, auf dem deine Balztänze vorführst, dadurch nicht größer wird. War das alles? Nein, noch nicht. Denn wenn du mit irgendjemandem irgendetwas „machen“ willst, dann braucht ihr beide ein Minimum an Zuneigung. Das heißt vor allem, dass ihr gerne zusammen sein wollt. Und dieses Minimum an Zuneigung brauchst du, damit aus dem Zusammensein Lust entsteht, und daraus wieder Sex – und daraus dann vielleicht der Wunsch, ganz viel miteinander zu teilen.