Partnersuche – du und die anderen

falsche bäume anbellen ist keine lösung

Der Wechsel von Erfolgen, Misserfolgen und neutralen Phasen durchzieht das Leben nahezu aller Menschen. Sowohl reine Glückskinder wie auch reine Pechvögel sind selten. Die meisten von uns gehen auch in der Partnersuche so vor: Du wirst mal zurückgewiesen, mal landest du auf der langen Bank und nur wenige Male gehst du als Sieger(in) durchs Ziel. Die Frage nach dem „Warum?“, also dem „Lerneffekt“ bleibt oft ohne Antwort.

Sieben Anläufe bis zum Ziel

Gerade bei der Partnersuche brauchst du fünf bis sieben ernsthafte Anläufe, um über die Hürde von der Unverbindlichkeit zur Beziehung zu springen. Ein bisschen Ausdauer ist also schon nötig. Und nicht jede der Beziehungen, die du dabei gewinnst, ist von Dauer.

Vielleicht überrascht dich diese Antwort – aber sie ist gängige Praxis für Menschen mit durchschnittlichen Erfolgen bei der Partnersuche.

Wie viele Menschen die Hürde zur Partnerschaft nicht überspringen, ist nicht ganz sicher, und auch die individuellen Gründe sind oft nicht völlig klar. Doch die Hauptgründe bestehen darin, sich selbst, andere und den Partnermarkt falsch einzuschätzen.

Lerne deine Potenziale kennen

Es lohnt sich stets, bei sich selbst zu beginnen. Und dazu gehört mit Sicherheit, die eigenen Ressourcen zu kennen. Als „Ressourcen“ bezeichnet man die Grundlagen, auf denen dein Leben beruht und aus denen du schöpfst. Du könntest auch sagen: Es sind meine Eigenschaften und Möglichkeiten. Sich anhand der eigenen Möglichkeiten und Stärken zu definieren ist sinnvoller, als sich mit den eigenen Mängeln auseinanderzusetzen.  Du fragst dich also: „Was habe ich zur Verfügung?“ statt „woran fehlt es mir?“ Die Eigenschaften müssen nicht „psychologisch“ sein. Humor zum Beispiel ist eine ausgezeichnete Ressource, obgleich sie in der Psycho-Skala ganz weit unten angesiedelt ist.  Unabhängig von diesen Eigenschaften, die du gezielt einsetzen kannst, hast du auch Bedürfnisse, die man nun auch als „Defizite“ bezeichnen könnte.

Der Widerstreit: Defizite oder Perspektiven?

Wir sind gerade an einem heiklen Punkt angekommen, denn tatsächlich lebt die ganze „Chose“ von einem Widerstreit: Einerseits wünschen sich Partnersuchende, dass ihre Defizite (Wünsche, Vorstellungen, Bedürfnisse) erfüllt werden. Andererseits suchen sie nach Verlässlichkeit, Zukunftsperspektiven und wirklicher Liebe.

An diesem Punkt hast du drei Möglichkeiten:

  1. Du kannst die Defizite zurückstellen, bis deine Eigenschaften den anderen überzeugt haben.
  2. Du kannst möglicherweise deine Defizite erfüllt bekommen, aber es ist unwahrscheinlich, dass deine Zukunftsperspektiven jetzt und hier erfüllt werden können.
  3. Du balancierst die Lüste und die Zukunftspläne so aus, dass du sowohl das eine wie das andere erreichen kannst.

Jeder von euch wird den Konflikt zwischen Lust und Liebe oder Sinn und Sinnlichkeit anders lösen. Wichtig zu wissen ist, dass er exsistiert – und zwar gleich zwei Mal: in dir und in deinem in Aussicht genommenen Partner.

Du und die anderen

Womit wie bei meinem zweiten Punkt wären: Du begegnest Menschen, die anders sind, als du es bist, selbst wenn sie behaupten, „gleich“ oder „ähnlich“ zu sein. Jeder, der heute zu einem Date kommt, wenn er jetzt über 25 ist, hat schon einen Lebensentwurf, und er ist mit Erfahrungen angereichert, die teil positiv, teils negativ sind. Das alles ist wirklich ganz normal, wirkt für manche Partnersuchende aber dennoch befremdlich. Ich sag es mal so: Der andere ist kein unbeschriebenes Papier, das du jetzt vollkritzeln kannst. Er kommt mit seinem „Rucksack“, und du kommst mit deinem „Rucksack“. Und er möchte seine Vorstellungen durchsetzen so, wie du deine Vorstellungen verwirklichen möchtest.

Dieses Thema lässt sich fast unendlich erweitern. Es ist das Forschungsfeld vieler Wissenschaftler. Und nahezu jedes Paar weiß um diese anfänglichen Schwierigkeiten, die Mutter Natur immer so hübsch mit Verliebtheit verschleiert.

Der Markt – hier wird es ernst

Mag sein, dass du bis hierher in dieser Artikelserie weder deinen Defiziten, noch deinen Problemen begegnet bist. Dann lies bitte weiter. Wenn alle, die eine Partnerschaft suchen, einen Gewinn draus ziehen wollen, dann muss die Suche sorgfältig und sensibel durchgeführt werden. Aber bevor du überhaupt die Gelegenheit dazu hast, wirst du erkennen: Du bist nicht allein. Da draußen ist ein Markt, auf dem jeder Käufer und Verkäufer zugleich ist. Das Schwierige daran: Du kannst dem Markt nicht entfliehen. Er ist da, ob du willst oder nicht, und du wirst Teilnehmer am Marktgeschehen, ob du es nun magst oder nicht.  

Dieser Beitrag steht in einer Folge von mehreren, zusammenhängenden Artikel, die aber auch einzeln gelesen werden können, um Gewinn daraus zu ziehen.

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