Warum benutze ich Maslows Bedürfnishierarchie?

Um euch die Grundlagen über die Liebe und die Partnersuche zu erläutern, benutze ich gerne ein modifiziertes Modell nach den Ideen des Psychologen Abraham Harold Maslow. Er war ein Kind des 20. Jahrhunderts und einer der bedeutendsten Erneuer der Psychologie. Wenn ihr euch das Modell anseht und die Art betrachtet, wie ich es interpretiere, dann seid euch bewusst: Es ist nur ein Modell. Allerdings ein sehr Aussagefähiges, weil es einfach und prägnant ist und zu den Wurzen der Existenz vordringt.

Das Modell geht davon aus, dass sich menschliche Bedürfnisse in Form einer Pyramide entwickeln, und unterstellt, dass unser Gehirn jeweils die nächste Stufe „in Angriff nimmt“, wenn die aktuelle Stufe abgehakt ist.

Die ersten drei Stufen sind für die Liebe wichtig, die nächsten beiden für die persönliche Entwicklung der Einzelperson oder des späteren Paares. Die eigentliche Liebe entwickelt sich demnach in der dritten Stufe der Hierarchie, in der wir ein eigenständiges „Sozialleben“ beginnen und mit allerlei Kontakten ausstatten – darunter auch Freundschaften und Liebesbeziehungen. Zuvor hatte es bereits Möglichkeiten gegeben, die Liebe zu erproben und sich sexuell zu betätigen.

Modifizierte Bedürfnispyramide nach Maslow

Ab der vierten Stufe (Geltung, Anerkennung, Wertschätzung der Person) werden die Bedürfnisse unterschiedlich bewertet. Manche ordnen sie noch den „Defizitbedürfnissen“ zu, also solchen, die unbedingt erfüllt werden müssen. Andere bereits den „Wachstumsbedürfnissen“, also solchen, die unendlich wachsen können und deshalb prinzipiell unerfüllbar sind. In jedem Fall ins „Unendliche“ geht dabei die Selbstverwirklichung. Die heutige Diskussion über „Partnerschaften“ beginnt deshalb im Grunde dort, wo wir schon nicht mehr von „Liebe“ reden, sondern von sozialen Luxuskonstruktionen, beispielsweise „wie wollen wir als Paar leben?“

Es geht mir nicht darum (und euch sollte es auch schnuppe sein) das Maslowsche Modell „akademisch“ zu behandeln. Ich denke aber, dass es gut funktioniert – und vor allem, dass wir die Partnersuche daran ganz vorzüglich erklären können. Ich habe zwei Versionen des Maslowschen Modells in Grafiken umgesetzt. Grafik eins zeigt eine reduzierte, moderne Interpretation des kompletten Modells, während die zweite Grafik ergänzt, welche Phasen des Liebeslebens dazu passen.

Soweit es die Liebe betrifft, endet das Maslowsche Modell also bei der dritten Stufe. Für die Partnersuche kommt noch die vierte Stufe infrage, vor allem, wenn damit sehr spät begonnen wird oder nach einer Scheidung wieder „aus neue“ beginnt. Die fünfte Stufe besteht darin, Vollkommenheit zu suchen – sie gilt für die Liebe wie auch für die Partnerschaft als risikoreich.

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