Im Leben jedes Künstlers gibt es irgendwann einmal die Frage „Muss das wirklich sein?“ Und die Antwort ist immer dieselbe: „Ja es muss sein!“ Ich habe mir dieser Tage dieselbe Frage gestellt: Muss es wirklich sein, noch einmal grundlegend und ausführlich über die Liebe zu schreiben? Und die Antwort? Nun die kennt ihr jetzt. Es muss sein.
Seit Jahren haben Wissenschaftler die Liebe als Thema entdeckt – unter ihnen Theologen, Psychologen, Psychiater, Soziologen und Philosophen. Der Psychiater und Wissenschaftskritiker Ronald D. Laing schrieb bereits 1982, dazu: (1)
(Die Wissenschaftsmaschine) … sammelt unpersönliche, in Kategorien einzuteilende, quantifizierbare, objektive Information. Sie zerlegt, sortiert die Teile, notiert ihre Informationen, teilt sie in Kategorien ein und verbreitet sie weiter. Es ist eine komplette satanische Liturgie.
Und Laing erfordert etwas für Wissenschaftler und Sachbuchautoren äußerst Merkwürdiges: Der Erfahrung eine Stimme zu geben.
Wie wir die Liebe erfahren
Das erste, was wir in unserm Leben über die Liebe erfahren, entspricht in keiner Weise irgendeinem der Bilder, die uns die Wissenschaft davon entworfen hat – jeder von uns Menschen dürfte diesen Umstand aus seinem eigenen Leben kennen. Und keine noch so aufwendige Recherche mag sie nun auf Gehirnforschung, Psychologie oder Soziologie beruhen, kann beschreiben, was wir selber über die Liebe wissen.
Warum uns Objektivität nichts nützt
Wenn wir nach Kompetenz suchen, müssen wir bei uns selbst nachforschen. Die Stimme der Erfahrung mag wenig objektiv sein, aber unsere Gefühlswelt ist nicht „objektiv“.
Ich will euch etwas schreiben, was euch angeht, nur euch, also nur die Liebenden. Ich möchte, dass ihr euch gegen die „Objektivierung“ der Liebe wehrt, denn das, was ihr bei der Liebe empfindet, das wisst nur ihr allein.
Was ich für euch tun will
Dennoch – oder genauer: genau aus diesem Grunde werde ich euch Modelle und Vorstellungen präsentieren, die sich mit der Liebe beschäftigen, denn so viel ist sicher: Ein schönes, erfülltes Leben wird stets von Liebe begleitet, auch wenn wir nicht jede Sekunde lieben können. Es lohnt sich also, etwas über die Liebe herauszufinden. Wenn ihr wollt, dann begleitet mich einfach auf der Suche nach der Liebe.
Es lohnt sich allemal.
(1) “Die Stimme der Erfahrung”, London 1982, deutsch Köln 1983