Persönlichkeit

Persönlichkeit -passt sie?

Persönlichkeit und Verhalten

Eines der Zauberwörter der heutigen Psychologie ist „die Persönlichkeit“. Der Begriff beinhaltet alles, was zur Persönlichkeit gehört und umfasst auch ältere Begriffe wie das „ICH“ samt „ES“ und „ÜBER-ICH“, die Charaktereigenschaften oder das SELBST.

Der schwammige Begriff, der inzwischen alles umfassen kann, was im Menschen vorgeht und was davon nach außen dringt, wird vor allem bei der Partnersuche oftmals erwähnt, hervorgehoben und als Maßstab verwendet.

Indessen sind die Persönlichkeitseigenschaften, die dabei verwendet werden, relativ willkürlich festgelegt. Der größte Teil beruht auf Kategorien, die von Carl Gustav Jung entwickelt wurden, und die noch heute (teils nunmehr kommerziell) genutzt werden. Allgemein gelten die „Big Five“ als Regel in der Psychologie, während andere Methoden wie Myers-Briggs seltener zur Anwendung kommen.

Die Grundlagen sind reine Theorien und diese beruhen im Kern darauf, Extraversion und Introversion als Grundlage für ihre Konstruktionen zu nutzen. Aus diesen Merkmalen sollen dann „Verhaltenstendenzen“ erkennbar sein.

Ob diese Kriterien für die Partnersuche interessant sein könnten, wird ebenso oft bestritten wie bejaht. Die Dating-Branche, die solche Methoden häufig verwendet, war zu Anfang fasziniert von computerisierten Auswertungen entsprechender Tests (Matching, Partnerübereinstimmung), musste dann jedoch zurückrudern und spricht seither von „partnerrelevanten“ Persönlichkeitseigenschaften. Leider ist dieser Begriff ebenso schwammig wie die übrigen Begriffe auch – aber man kann Kommunikationsbereitschaft, Kompromissfähigkeit und Problemlösungsfähigkeit, Toleranz und Humor dahinter vermuten.

In früheren Zeiten nannte man Persönlichkeitsmerkmale auch „Charakterzüge“, die ein Mensch einmal erwarb und dann nie wieder ablegte. Heute nimmt man an, dass sich die Persönlichkeit durch das Verhalten ausdrückt. Überdauern einzelne Verhaltensmerkmale und sind sie in vielen Situationen ähnlich, so spricht man von Persönlichkeit.

Ältere und wenig gebrauchte Bezeichnungen

Das Wort „Charakter“ hat so gut wie keine Bedeutung mehr, da es nur sehr wenige Aspekte der Persönlichkeit abbildet, ähnlich wie das Wort „Temperament“. Der psychologische Sammelbegriff „SELBST“ hat nur noch Bedeutung in Begriffen wie „Selbstbewusstsein“, „Selbstsicherheit“ oder Selbstvertrauen. Die Trennung in „ICH“, „ES“ und „ÜBER ICH“ wird im Grunde nur noch in der Kommunikationstheorie nach Eric Berne („PATCH“) verwendet, wo sie dazu dient, Persönlichkeitsanteile und Emotionen im Gespräch mit anderen zu begreifen.

Einfach ausgedrückt – das Verhalten zählt

Was für die Partnersuche zählt, ist das Verhalten in tatsächlichen Situationen, zum Beispiel, wie man wohnt oder wo und wie man leben könnte, was angeschafft werden sollte und was nicht, und wie viele Freiräume (auch sinnliche) man einander lässt. Da Konflikte unabhängig von der „Passung“ von Merkmalen bei allen Paaren entstehen können, ist die Kompromissbereitschaft und sogar die Anpassungsfähigkeit von Nutzen.

Wir raten, weder wissenschaftlichen noch pseudowissenschaftlichen Tests Glauben zu schenken, sondern zu schauen, wie sich die Beziehung in der Probezeit entwickelt. Zugleich sollte man gemeinsam eine „Was-wäre-wenn-Prognose“ für namhafte Änderungen in der Beziehung oder den äußeren Bedingungen erstellen.

Wissenschaft und Wirklichkeit

Ein Doktorarbeit im Internet mag zeigen, wie schwer sich die Wissenschaft damit tut, das tatsächliche Verhalten von Menschen einzuordnen.

3 thoughts on “Persönlichkeit”

  1. Eine weitere wichtige Erkenntnis bezieht sich auf die Ahnlichkeit der Liebenden in den Liebesstilen. Diese liegt konsistent hoch bei romantischer Liebe, altruistischer Liebe und pragmatischer Liebe, die sich dementsprechend durch Gegenseitigkeit auszeichnen. Hingegen ist sie bei spielerischer, freundschaftlicher und besitzergreifender Liebe inkonsistent uber unterschiedliche Stichproben.

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